Wir starten unsere Reise in Richtung Osten. In den kommenden Tagen und Wochen wollen wir unser Boot richtig kennenlernen, Abläufe einspielen und uns als Crew aufeinander abstimmen.
Die ersten Tage könnten dafür nicht besser sein: perfekte Bedingungen mit Wind zwischen 5 und 25 Knoten – aus allen Richtungen. Wir segeln mit dem Wind, probieren unser Vorwindsegel aus. Der Oxley geht leider kurzerhand baden, weil bei 15 kn wahrem Wind einfach das Segeltopeinfach abreißt. Gar nicht so einfach, 155 m² Tuch wieder aus dem Wasser zu bergen.
Siehe auch https://scallywag.at/Unser-Boot/Zusatzausstattung/Oxley%20Vorwindsegel
Wir kreuzen auch lange gegen den Wind, um zu testen, wie viel Höhe unser Boot laufen kann.
Ergebnis mit 6-8 knoten GPS Speed bei 60 Grad scheinbarem Windwinkel und 15-20 kn scheinbaren Wind. Anders ausgedrückt: Wir schaffen einen Speed VMG gegen Windrichtung von im Schnitt 3,8 Knoten bei 1,5 m Welle.
Für einen Katameran ganz OK. Wir wussten ja, dass unser Boot kein „am Wind Monster“ sein wird.
Erster Stopp ist Fuengirola, wo wir vor den Sporthafen auf Sand geschützt nach Osten ankern.
Danach sind wir 2 Tage in Malaga vor Anker. Wir stehen im Osten der Bucht von Malagueta.
Da wir Malaga mit den Rädern erkunden, wollen wir im Sporthafen die Räder mit dem Dingy ausladen. Das wird uns, nach Nachfrage, vom Marinero verwehrt: „ Privat“.
Also müssen die Räder am Sandstrand ausgeladen werden.
Malaga ist sehenswert: Speziell das Castillo de Gibralfaro und das Stadtviertel Soho mit vielen günstigen guten Kneipen.
Nächster Stop ist eine super Bucht nahe Berengueles, nach Osten geschützt ankern wir in 6m auf Sandgrund.
Tags darauf kommen wir nach Almerimar, ca 10 nm östlich von Almeria. Hier bleiben wir eine ganze Woche um am Boot zu arbeiten und die Gegend zu erkunden.
Hier gibt es unter Anderem auch wegen einem sehr aktiven Trans Ocean Stützpunkt eine große deutsprachige Seglercommunity.
https://www.trans-ocean.org/stuetzpunkt?udt_769_param_detail=307,
Ein anderer Grund für die Beliebtheit ist der gute Schutz und gemäßigte Preis. Wir bezahlen knapp über 160 € für die Woche incl. Wasser und Strom.
Wir erkunden mit den MTB’s und zu Fuß das benachtbarte Vogelschutzgbiet bei Salinas de Cerillos.
Mit einem Mietauto (95 € für 2 Tage bei Imobiliara Mediterra , ja das ist ein Immobilienmakler ) besuchen wir Almeria mit seiner Alcacaba (für EU Bürger freier Eintritt) und der Innenstadt mit vielen Papas Bars. In Almeria bekommt man überall zu jedem Drink gratis eine Tapas dazu. Das bedeutet: 4 Drinks --> Beschwipst und satt 😊
Wir fahren mit dem Auto auch nach Cabo del Gata, das sehr sehenswert ist. Dann geht’s nach Tabernas . Das ist offiziell die einzige Wüste Westeuropas. Drehort zahlreicher Western-Klassiker wie „Für eine Handvoll Dollar“ oder „Spiel mir das Lied vom Tod“. Bei uns blühte die Wüste wegen des vielen Regens der letzten Wochen.
Leider liegen in Almerimar auch einige verlassen Schiffe.
Danach sind wir wegen fehlendem Wind und weil die geplante Bucht in Cabo de Gata nicht gut geschützt war über Nacht bis zur Cala Cerrada ca 10 nm östlich von Cartagena.
Das ist eine Bucht mit 3 Bojen. Einfach Genial.
Am nächsten Tag ging es weiter nach Cartagena. Wir ankerten bei Algameca Chica. Von dort sind es ca 4 km in die Innenstadt. Man sollte sich die Altstadt mit dem Amphitheater und dem Castillo de Conception nicht entgehen lassen.
Nach einer halben Tagesetappe haben wir dann bei Punta de Cocedor übernachtet. Hier befindet sich die Einfahrt ins Mar Menor, einem großen Binnen-Salzsee.
Wegen 2 Service Einsätzen mussten wir für eine Nacht nach Santa Pola. 90 € pro Nacht ohne Strom und Wasser. Die Stadt ist nichts Besonderes.
Die letzte Nacht vor Alicante verbrachten wir auf der Insel Tabarca. Am Abend, wenn die Tagestouristen weg sind, gehört die Stadt nur den 55 Einwohnern und ein paar Bewohnern des Hostels und den Seglern. Das ist das absolute Highlight dieses Abschnitts Als Draufgabe, da wir in der Osterwoche dort waren, gab es sogar eine kleine Osterprozession durch den Ort.