Cabrera (die Ziegeninsel)
Die kleine Insel südlich von Mallorca ist ein schönes Naturschutzgebiet. Man kann Cabrera nur mit Voranmeldung besuchen. Eine wunderschöne Bucht mit 50 Bojenplätzen steht für Boote bereit. Die Boje kostet 30€ pro Nacht. Bei der Registrieung wird uns gesagt: „ es ist eigentlich nichts im Park erlaubt, außer zwei Wanderungen“.
Und das meinen die ernst. Man darf keinen Anker benutzen, auch nicht vom Dingy und man darf nur ein 2 Stellen an Land
Eine der Wanderungen ist zu einer Burg mit toller Aussicht und eine den halben Weg zu einem Leuchtturm. Auf dem Wasserweg per Beiboot gibt es noch eine blaue Grotte die wir gemeinsam mit Segelfreunden besucht haben. Mit Neoprenanzug und Schnorchelzeug ausgerüstet haben wir die Unterwasserwelt bewundert.
Nach zwei Nächten geht unsere Reise weiter auf die Insel Mallorca. Neben den bekannten Attraktionen hat Mallorca auch, oder besonders für Seglern sehr viel zu bieten. Von der Wasserseite zeigt sie ihre unterschiedlichsten Seiten. Man hat die Auswahl aus über 150 Ankerbuchten.
Unser erstes Ziel ist die Partymeile Arenal im Süden. Die Nacht in der Bucht direkt vor dem Ausgehviertel war erstaunlich ruhig. Allerdings hat uns in der Nacht ein heftiges Gewitter geweckt. Ein Boot, nicht weit von uns entfernt, hat am nächsten morgen folgenden Funkspruch wegen Blitzschlag abgesetzt: „We need a towboat , we have no electronics and no engines any more“
Wir segeln weiter im Uhrzeigersinn um die Insel bis zum kleinen Inselchen Sa Dragonera im Südwesten Mallorcas. Wir werfen den Anker und spazieren den Pfad, hunderte Eidechsen huschen vor unseren Füßen vorbei, auf den 350m hohen Gipfel und werden mit einem gigantischen Ausblick belohnt.
Wir segeln weiter. An Steuerbord zieht Mallorcas wilder Westen vorüber. Der 1. Stopp ist die Bucht Banyalbufar eine sehr kleine Bucht aber mit gutem Ankergrund. Dort wird auch unser Gasgriller eingeweiht.
Der nächste Halt ist Port de Sóller. Hier bleiben wir 2 Nächte. So viele Boote haben wir bisher noch nicht in einer Bucht gesehen. Bald stellt sich heraus, dass am nächsten Tag ein Feiertag in Sóller ist.
Dann feiern nämlich die Einheimischen ein Schlachtenspektakel (Es Firó Moro i Cristians“), das an einen Überfall nordafrikanischer Piraten am 11. Mai 1561 erinnert.
Am Morgen radeln wir 60km auf den Coll de Sóller und sind pünktlich zum Festauftakt, „Piratenüberfall in Port de Sóller“, zurück.
An diesem Tag versammeln sich die Sóllerics, gekleidet in historische Trachten (mit Schrotflinten und Steinschleudern bewaffnet), und wehren die Moros (Angreifer) die vom Meer aus an Land stürmen und mit Holzschwertern bewaffnet versuchen, den Hafen einzunehmen, ab.
Schließlich gewinnen die Sóllerics die Schlacht, das ganze Dorf trifft sich zur Siegesfeier.
Hier auch ein kleines Video dazu. Video Soller
Am nächsten Morgen geht unsere Reise weiter. Wir legen eine kurze Pause in Sa Calobra ein und wandern in die Schlucht. Man kann diese 1,5 Stunden von unten reinwandern/klettern. Will man weiter, muß man von oben starten, braucht aber Abseilausrüstung. Wir verlassen die schroffe Felsküste und machen uns auf, um den Osten der Insel zu erkunden.
Unser nächster längerer Aufenthalt ist Alcudia im Nordosten. Eine weitere Radtour mit 70 km steht genauso am Programm wie das Erkunden der Stadt.
Die nächsten Tage tingeln wir entlang der Ostküste und verbringen die Nächte in Buchten mit so klingenden Namen wir Cala Barques und Cala Sa Nau. Neben dem Segel entdecken wir die wunderschöne, oft einsam Landschaft für uns.
An den Wochenenden kann es in den Buchten dann aber auch in der Nebensaison mal so richtig eng werden.
Im Süden der Insel bleiben wir 3 Tage in Colónia de Sant Jordi. Eine verschlafene Stadt die aber gut als Ausgangspunkt für Ausflüge geeignet ist.
Interessant war. Highlights sind des Kloster "Santuari de Sant Salvador" und die Flor de Sal Gewinnung "Salines des Trenc". Mit einem Mietauto fahren wir einen Tag nach Palma und erledigen alle notwendigen Besorgungen, ein Shopmarathon ist angesagt. Am Abend gibt es als Belohnung die 1. selbstgamachte Paella.
Da wir uns in der folgenden Woche mit unseren ersten Gästen am Festland treffen wollen, muss Menorca dieses Jahr noch auf uns warten. Wir segeln daher wieder an die Nordwestecke von Mallorca. Von hier aus wollen wir morgen, da der Wetterbericht günstig ist, die 24 stündige Überfahrt Richtung Festland starten.